"Weihnachtsstimmung."

... ist in hier definitiv eine andere als in Deutschland. Aber in einer gewissen australischen Art und Weise existiert sie selbstverständlich auch hier.

Hallooo liebe Freunde des Winters, ich schicke euch - noch see-he-he-hehr nachträglich - fröhliche und sommerliche Weihnachtsgrüße und hoffe, dass ihr alle gut ins neue Jahr gestartet seid.

Dieser Post ist schon "etwas" überfällig, aber ich bin jetzt stolzer Besitzer eines Disney+ Accounts (Disney+ ist quasi wie Netflix nur mit Filmen von Disney, Marvel und so. Kommt in Deutschland erst Mitte März - was ja tatsächlich bald ist help - raus, von daher dachte ich, dass ihr momentan gerade noch nicht so viel damit anfangen könnt und deshalb hab ichs mal kurz erklärt, ok egal.) und da mir ungefähr ständig von meinen Freunden auf die Nase gebunden wurde, dass ich die ganzen Filme nicht kenne und die Lieder nicht mitsingen kann... naja, hatte ich eben einiges aufzuholen. Ich bin auch noch lange nicht fertig, aber ich habe meinen Filmemarathon mal unterbrochen um euch (lange Rede kurzer Unsinn) von meiner Advent- und Weihnachtszeit hier in Australien zu erzählen. Uuuuund zu meiner Verteidigung: ich habe auch heute erst die letzten Fotos für diesen Post bekommen, da ich die immer erst von allen möglichen Leuten zusammensuchen muss. Weil wenn ich drauf sein will, kann ich sie schwer selbst machen.


In meinem letzten Post habe ich ja schon vom Christmas Pageant in Adelaide berichtet, aber dieser war nicht der einzige Umzug in der Vorweihnachtszeit. Die anderen drei Paraden, bei denen ich mit gespielt habe, waren zwar deutlich kleiner und unspäktakulärer, dafür aber auch weniger weit weg und weniger anstrengend. Auf dem Bild sind wir in Tanunda (man spricht es aber Tunanda aus, was seeeehr verwirrend ist) und das war die eine Parade bei denen mich meine Familie begleitet hat, weil sonst immer etwas anderes zutun hatten, Adventszeit eben. Die anderen Paraden waren in Port Pirie, was ungefähr zwei Stunden von hier entfernt ist (ok, so viel zu näher dran) und Freeling. Das war am 13. Dezember und damit war dann die Nuri-Town-Band in die Weihnachtsferien entlassen. Als Abschluss haben wir nach der Parade noch zusammen gegrillt, einfach gemütlich zusammen gesessen und gequatscht, wobei gemütlich in dem Fall definitiv nicht Hutznoobnd mäßig, sondern eher wie "ah es ist Abend und es kühlt endlich mal ein bisschen runter" zu verstehen ist.

Zu den anderen spannenden Sachen, die im Dezember noch so passiert sind, gehört als ersten Punkt definitiv, dass ich zu eine Übernachtungsparty bei einer Freundin unserer Gruppe. Sie hatte einfach die ganze Clique eingeladen und wir haben dann alle bei ihr auf einem riesigen Matratzenlager im Wohnzimmer geschlafen. Außerdem hatte Sinja Geburtstag, ein Tag, auf den ich auch schon lange hingefiebert hatte, weil ich erstens zum ersten Mal im offenen australischen Meer baden war und zum anderen weil wir zu "Frozen 2" ins Kino gegangen sind. Ich hatte mir irgendwie erhofft, dass ich es eher sehen kann als ihr Menschen in Deutschland, weil ich ja grundsätzlich eigentlich einen Vorteil wegen der Sprache hätte - Disney müsste es eben nicht übersetzen - aber im Endeffekt war es so, dass ich meine kleine Schwester davon stoppen musste mich zu spoilern. Autsch haha.


Heilig Abend, 1. Weihnachtsfeiertag und das Wochenende davor waren definitiv die Highlights meiner Weihnachtszeit. Am 22. war "Christmas on the Green" (Weihnachen auf dem Grünen), was ziemlich genau so wie unsere Kindergrippenspiele abläuft. Im November hatte mich die Frau unseres Pfarrers gefragt, ob ich an diesem Sonntag frei wäre und Lust hätte in der Band mitzuspielen. Ich hab natürlich Ja gesagt und ohne Witz, es hat soo viel Spaß gemacht. Wir haben einen guten Mix aus neuen und alten Weihnachtsliedern gesungen, unter denen auch einige Choräle, die ich euch nachts halb vier auf Deutsch und in zwischen vielleicht auch auf Englisch vorsingen könnte. Stille Nacht, Freue dich Welt, ... rauf und runter. Aber war schön, weil da hat es sich dann trotz Hitze echt ein bisschen nach Weihnachten und nach Zuhause angefühlt. Es ist echt interessant, was solche Lieder auslösen können.
Auch an Heilig Abend war ich auch in der Band mit dabei. Ich weiß nicht, ob ich das vorher schonmal in einem der anderen Posts erwähnt habe, aber ich spiele Gitarre in den Bands, was ich mega cool finde, weil ich deshalb einen Grund habe zu üben und ich muss sagen ich bin ziemlich stolz auf mich, wie gut die Barrée-Griffen inzwischen funktioneren. Zurück zu Weihnachten, nachdem wir zwei Gottesdienste gespielt haben (es passen nicht alle Gemeindemitglieder in einen Gottesdienst deshalb gibt es zwei), sind wir zurück nach Hause und haben... keine Geschenke ausgepackt. Das passiert nämlich erst am 1. Weihnachtsfeiertag.

Ich war Teil der alljählichen Tradition, dass bei "Auntie Ann" Zuhause das Großfamilienweihnachtsbuffet abgehalten wurde. Es waren alle möglichen Cousinen, Onkels, Tanten, Geschwister und welche anderen Verwandschftsbezeichnungen existieren, es waren alle da. Und es gab echt soo viel gutes Essen. Mein Beitrag zum Buffet war ein Stollen (Shoutout an meine Oma, die ihn vorbereitet und nach Australien geschickt hat, ich musste ihn dann nur noch streichen.) und alle, die ihn probiert haben haben gesagt, dass er echt gut und deutlich besser war, als die, die man hier abgepackt im Aldi kaufen kann. Obwohl ich schon deutlich bessere gegessen habe, weil er einfach durch die lange Reise und so schon ein bisschen trocken war, aber wenn es allen anderen geschmeckt hat ist ja gut. So gegen 11 abends sind dann alle wieder nach Hause gegangen, wir haben noch aufgeräumt und sind dann auch so schnell wie möglich ins Bett gegangen, weil ...
wir uns am 25. früh zum Frühstück auf der Farm (also das Haus des älteren Sohns meiner Gasteltern) getroffen haben. Erst wird zusammen Bacon and Egg gegessen und dann werden endlich Geschenke ausgepackt. Wobei ich ehrlich sagen muss, dass ich auch sehr viel Spaß beim einpacken hatte, auch wenn es mich einiges an Zeit gekostet hat. Meine Gastoma kann es nicht leiden Geschenke einzupacken und weil ich es eigentlich ganz gerne mache, habe ich Weihnachtself gespielt. Aber mal ohne Spaß, was ist eigentlich der Sinn von Geschenkpapier?! Es ist einfach so viel unnötiger Müll und die drei Sekunden Spannung, bis das Papier runtergerissen ist, machen doch jetzt auch nicht soo den riesigen Unterschied, oder? Also an alle die mir irgendwann mal ein Geschenk machen wollen sollten: packt es nicht ein! Tut es von mir aus in eine schöne Tüte, die ihr dann gleich wieder mit Nachhause nehmt und wiederverwenden könnt, nachdem ich das Geschenk aus der Tüte genommen habe. Dankööööö. Ok, Geschenkpapier-Rant Ende. Zurück zum eigentlichen Thema.
Euch interessiert ja jetzt bestimmt alle brennend, was ich so geschenkt bekomme habe, hier eine kleine Liste: ein Kinderbuch über South Australia (richtig niedlich), ein Kinogutschein, zwei Halsketten und Ohrringe, eine Tasse - ist jetzt meine Standard Teetasse, Stifte und Süßigkeiten. Aber ganz ehrlich, ich habe nicht wirklich erwartet, dass ich doch so viele Sachen geschenkt bekomme und ich hätte definitiv auch ohne Geschenke auspacken viel Spaß gemacht. Die Highlights waren nämlich nicht unbedingt meine Geschenke, sondern 1. dass die Kinder des jüngeren Sohnes meiner Gasteltern (der im Januar 40 geworden ist - ich dachte, ich erwähne das mal, weil 'jüngerer Sohn' irgendwie so jung klingt, aber egal) ein Trampolin bekommen haben und 2. das alljähliche Rote-Beete-Geschenk, was sich eben dieser Sohn und seine älteste Nichte sich zu Weihnachten immer gegenseitig schenken. Das sind die letzten Geschenke die ausgepackt werden und sie müssen etwas mit Rote Bete zutun haben. Wenn ich es mir richtig gemerkt habe, ist das aus dem Zufall entstanden, dass sich die beiden vor 5 Jahren oder so beide gegenseitig das gleiche geschenkt haben, was eben zufälligerweise auch irgendwas mit Rote Bete zutun hatte. Ich glaube es war etwas zuessen und Rote Bete war die Hauptzutat, aber keine Ahnung. Sicher bin ich mir irgendwie nicht mehr. Wie auch immer, dieses Jahr waren es Rote-Bete-Ohrringe und Rote-Bete-Chips.
Nach dem Geschenke auspacken haben wir noch einen Weihnachtsfilm geschaut (Mittagessen ist ausgefallen, weil wir einfach noch viel zu voll waren) und danach sind wir alle zusammen zum anderen Sohn meiner Gasteltern gefahren, um das besagte Trampolin auszuprobieren einfach noch ein bisschen zusammenzusitzen, Spiele zu spielen und dann gemeinsam Abendbrot zu essen.


Am zweiten Weihnachtsfeiertag waren wir nachmittags bei Sinja und ihrer Gastfamilie zum Essen eingeladen und die beiden Tage danach waren wir in Elizabeth. Das ist der nächstgrößere Ort mit Shopping Mall und Kino hier und genau das haben wir auch gemacht. Shoppen und Kino. Was will man auch zwischen den Jahren anderes machen so ohne Zeitgefühl und hier zu allem Überfluss noch zerflaufend vor Hitze. Falls sich jetzt jemand fragt, wass man isst, wenn es so warm ist: Sushi. (sehr smoothe Überleitung, ich weiß. eigentlich wollte ich auch nur irgendwie meine Sushi erwähnen und ich dachte, hier passt es vielleicht ganz gut hehe.) Freunde, ich habe meine Liebe zu Pumkin- als Kürbissushi entdeckt. Es ist soooo gut. Ich glaube allgemein Sushi ist was, was ich für immer mit Australien verbinden werde, weil ich bevor ich hier her gekommen bin einfach noch nie Sushi gegessen hatte. Was ich mir inzwischen einfach echt nicht mehr vorstellen kann. Mhhhhhm. Den Film, den wir im Kino angeschaut haben, bevor wir zusammen Sushi gegessen haben, war ... "Frozen 2". Nochmal, weil ich ihn liebe und die anderen ihn alle noch nicht gesehen hatte und es nicht aushalten konnten, dass ich die ganze Zeit die Lieder gesungen habe. Nun, jetzt singen wir sie eben zusammen. "Into the Unknooooooooooooooooooooooown." "Show yourse-he-helf". Ok cool. Wir, die da singen, sind in dem Fall die älteste meiner Gastcousinen und ich. Im Kino waren wir aber als ganze Familie, die Kinder sind alle auf dem Bild, die Eltern und Großeltern waren hinter der Kamera.


Um diesen Post abzuschließen, berichte ich noch kurz von meinem Silvester. Sylvester? Whatever, die englische Sprache hat dieses Wort eh nicht. Die sagen New Years Eve - Neujahresabend. Wie umständlich. Ich glaube, ich bleibe bei der ersten Schreibweise und ich bin ganz ehrlich, ich habe soooo oft Silvester gesagt, weil ich einfach immer wieder vergessen hatte, dass es dieses Wort nicht gibt.  Naja, auf jeden Fall habe ich den Jahrzehntwechsel in Angaston bei Sinja und ihrer Gastfamilie verbracht, weil meine schon etwas mit Freunden ausgemacht hatten, die... naja wie soll ich sagen, nicht mehr so ganz in meinem Alter sind haha. Wir haben zusammen gegessen und Just dance und SkipBo gespielt und sind zusammen auf dem rechten Bein ins neue Jahrzeht gestartet (siehe Beweisfoto), von daher kann es ja nur ein gutes werden. Wir dachten irgendwie es wäre lustig eine Tradition zu haben, die wir von jetzt an an Silvester immer machen und irgendwie haben wir und dafür entschieden. Keine Ahnung, ist ein bisschen random, aber war sehr lustig. Ist eigentlich jemandem aufgefallen, dass wir die gleichen Farben anhaben? Ja, wenn nicht, dann seht ihrs jetzt. :D

So, ich geh jetzt ins schlafen und hoffe, dass der nächte Post nicht so lange auf sich warten lässt. Nicht, dass ich damit irgendwass zutun hätte, nein...

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