Schule und was sonst so schon passiert ist.
Schule. Eigentlich nicht mein Lieblingsthema, aber wie das hier in
Australien so läuft, davon erzähle ich gerne. :)
Also
grundsätzlich ist es einfach total anders als hier. Der auffälligste
Unterschied ist vermutlich, dass wir Schuluniform tragen müssen.
Aber ganz ehrlich, das macht es früh so viel leichter. Man muss sich
nicht überlegen, was man anzieht. Das einzige, was man entscheiden
muss: Rock oder Hose? Und Pulli oder Jacke?
Aber
auch das Schulsystem ist total anders. In Deutschland hatte ich 16
Fächer (glaube ich, es ist aber auch gut möglich, dass ich welche
vergessen habe). Hier habe ich sieben Fächer: Mathe, Englisch,
Musik, Malen und Zeichnen, Fotografie, Gesellschaft und Kultur (Holla
die Waldfee, das klingt ja blöd auf Deutsch) und „study“.
Die
ersten vier sind den Fächern in Deutschland sehr ähnlich. Also in
Englisch liest man Bücher und schreibt darüber Aufsätze – falls
es jemanden interessiert, wir haben gerade „12 angry men“ gelesen
und müssen darüber jetzt einen Aufstatz schreiben – und in Mathe
rechnet man eben. Dadurch, dass ich quasi in die Mitte des
australischen Schuljahres gekommen bin (deren Schuljahreswechsel ist
auch im Sommer, also im Januar), hab ich die Hälfte der elften
Klasse hier verpasst und muss jetzt ein paar Sachen nachholen. Das
ist schon ein bisschen anstrengend, vor allem, weil sie hier für
manche Formeln und Variablen andere Umformungen oder Buchstaben
benutzen und dann ist noch auch alles auf Englisch, aber es geht, da
sie hier nicht ganz so schnell sind wie wir in Deutschland und darum
auch noch nicht ganz so weit waren.
Zu
Musik kann ich noch nicht so viel sagen, weil wir nur eine oder zwei
richtige Stunden bis jetzt hatten, da durch Exkursionen und so immer
einige gefehlt haben. In Malen und Zeichnen (auf Deutsch klingt das
irgendwie bisschen wie Kindergarten, haha) bezieht sich alles auf ein
„Final Artwork“, welches wir am Ende des Jahres abgeben müssen.
Zur Vorbereitung darauf beschäftigt sich man mit verschiedenen
Materialien, Zeichengeräten und Techniken, welche man alle (sofern
vorhanden) ausprobieren kann, um sich optimal auf sein
Abschlussprojekt vorzubereiten. Dieses hat keine Einschränkungen, es
muss nur umsetzbar sein. Man kann also quasi alles machen, von
Graffiti über Bleistiftzeichnungen bis zu Skulpturen.
In
Fotografie haben wir uns bis jetzt mit Reflexion beschäftigt, müssen
dazu eine Fotostrecke machen und die beschreiben. Und dann bleibt als
letztes richtiges Fach noch „society and culture“ (sorry, aber
auf Deutsch klingt das einfach zu doof), in dem wir uns mit
gesellschaftlichen und sozialen Problemen auseinandersetzten. Was
noch übrig bleibt ist „study“, was man echt nicht als
Unterrichtsfach bezeichnen kann. Diese Stunden sind dafür gedacht,
dass man seine Hausaufgaben macht, Sachen recherchiert oder lernt…
aber dieses Fach hat den Name „mental health break“ nicht ohne
Grund von den Schülern bekommen.
Wobei
man, wenn ich mal ganz ehrlich bin, jede Stunde als solche bezeichnen
könnte, wenn man von den deutschen Standards ausgeht. Man hat
manchmal echt das Gefühl, dass die alle machen, was sie wollen. Also
letzte Woche in Englisch hat eine gesagt, dass sie ihr Gehirn zuhause
vergessen hat und sie sich nicht konzentrieren kann. In Deutschland
hätten alle gelacht und dann weitergearbeitet. In Australien haben
alle gelacht … und sie hat tatsächlich nichts gemacht. Als wäre
das tatsächlich eine plausible Entschuldigung. Und irgendwie gehen
echt fast alle so an den Unterricht ran. Es gibt Schüler, die den
ganzen Tag ihre AirPods drin haben und permanent am Handy hängen.
Und keiner sagt was dagegen.
Also
es ist schon alles echt seeehr entspannt als Schüler, aber ein
bisschen tun mir die Lehrer auch leid, weil denen halt kaum Respekt
entgegengebracht wird und vor allem in Vertretungsstunden werden sie
absolut nicht ernst genommen. Und vor allem kommt man sich echt krass
unproduktiv vor, wenn man für dass, was man hier in fünf Stunden
macht, in Deutschland nur eine gebraucht hätte. Naja, aber
beschweren kann ich mich echt nicht. Weil da hat man zwischendurch
Zeit Blogposts zu schreiben und Mathe nachzuholen. :D
Mein
Alltag hier ist eigentlich so wie der in Deutschland. Aufstehen,
frühstücken, Schule, nach Hause kommen, chillen, Abendbrot essen,
irgendwas machen oder chillen, schlafen.
Es
folgen die Highlights der letzten zwei Wochen. :)
Montag,
09/09/19
Das
war mein erster Schultag, ich hatte das erste mal eine Schuluniform
an und es war einfach alles total neu und aufregend. Außerdem hab
ich die Clique kennengelernt, bei denen ich jetzt in der Pause immer
so sitze und mit denen verstehe ich mich echt ganz gut. :)
Dienstag,
10/09/2019
Da
war ich zu einem Jugendabend von der Gemeinde, der im Groben so
abläuft, wie JG. Also Essen, Andacht, Spiel und Reden. Gefallen hat
es mir da echt gut, deshalb war ich am 17. nochmal da. Diese Art von
Jugendabend hier ist aber irgendwie nur Projektweise und nächste
Woche ist dann leider schon das letzte Mal.
Donnerstag,
12/09/2019
Am
Donnerstag Abend ist um 7.30pm immer Chor in der Gemeinde, zu der
meine Gastgroßeltern (ist eigentlich zufällig jemandem ein Wort
eingefallen?) gehören und da gehen wir hin. Der Anspruch ist nicht
so hoch wie bei unserem Kirchenchor oder dem Schuljugendchor, aber es
macht trotzdem sehr viel Spaß. Fun Fact eins: Manche der Lieder hat
mein Kopf, während ich sie Englisch gesungen habe auf Deutsch
mitgesungen, weil ich sie kannte. Fun Fact zwei: durch meine
Anwesenheit sinkt der Altersdurchschnitt des Chors gewaltig, haha.
Samstag,
14/09/2019
Die
Enkelkinder meiner Gastgroßeltern… sind das dann meine
Gastcousinen? Auf jeden Fall waren Samstag Vormittag eine Vier- und
ein Einjährige bei uns und mit der Vierjährigen habe ich viel
gespielt. Auch in Australien spielen kleine Kinder gern Fangen mit
Menschen, die sie innerhalb von zwei Sekunden gefangen hätten, es
aber nicht tun, weil ja das Spiel sonst schon vorbei wäre. Und auch
in Australien verkaufen sich imaginäre Tomaten, Nudeln und Eisbecher
sehr gut. :)
Nachmittags
kam Sinja, eine Austauschschülerin aus Österreich vorbei, da sie am
Abend bei mir übernachten sollte. Ihre Gasteltern waren auf einem
Konzert und deshalb brauchte sie jemanden, bei dem sie übernachten
konnte. Und da ihre und meine Familien sich kannten, sollte sie hier
schlafen. Trotz, dass ich sie nicht so richtig kannte, da wir uns am
Donnerstag vorher in der Schule das erste mal gesehen hatten, war
unser Abend sehr schön. Es tat soooo gut mit jemandem zu reden (und
das auch noch auf Deutsch, halleluja), der die ganzen Gefühle und
Gedanken versteht, die man als Austauschschüler eben so im Kopf hat.
Sonntag,
15/09/2019
Früh
haben Sinja und ich Eierkuchen gemacht und dann sind wir in die
Kirche gegangen, wo ich von drei Leuten ein Kompliment bekommen habe,
dass ich echt gut Englisch sprechen würde… aaalles klar.
Zum
Mittag sind wir nach Adelaide in ein Restaurant gefahren, da die
Brüder von meiner Gastoma Geburtstag hatten. Zu einem der beiden
Brüder sind wir dann noch nach Hause gegangen, haben Billard
gespielt und ich konnte ein Didgeridoo ausprobieren. :D
Donnerstag,
19/09/2019
Sinja
war nach der Schule bei mir, wir sind zusammen durch die Stadt
gelaufen und waren einkaufen. Abends haben wir noch zusammen
Bratkartoffeln gemacht, bevor wir in den Chor gegangen sind.
Freitag, 20/09/2019
Heute (jetzt sind wir wieder in der Gegenwart) war mein "Local Coordinator" bei mir bzw. eigentlich ist sie eine Frau, aber eine weibliche Form gibt's im Englischen halt nicht. Egal, ohre Aufgabe ist es auf jeden Fall sich darum zu kümmern, dassbei mir alles in Ordung ist. Dass ich mit der Gastfamilie zurecht komme und mich gut einlebe. Außerdem hat sie noch irgendwelche Unterschriften von mir gebraucht und wollte mir noch meine Krankenkarte geben und dehalb hat sie micht besucht.
Und jetzt sitze ich hier und schreibe diesen Eintrag fertig
Morgen besuchen wir die Kinder meiner Gastgroßeltern, also quasi meine Gasttante und -onkel (?) auf deren Farm.
Deshalb muss ich jetzt schlafen. :)
Und jetzt sitze ich hier und schreibe diesen Eintrag fertig
Morgen besuchen wir die Kinder meiner Gastgroßeltern, also quasi meine Gasttante und -onkel (?) auf deren Farm.
Deshalb muss ich jetzt schlafen. :)
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